Südkorea geht am 9. März an die Urnen, um seinen nächsten Präsidenten zu wählen – und Krypto wird wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Ergebnisses spielen.
Nach einer angespannten und erbitterten Wahlkampfzeit hofft der ehemalige Generalstaatsanwalt Yoon Suk-yeol von der wichtigsten Oppositionspartei People’s Power Party, die regierende Demokratische Partei zu verdrängen. Letzterer Kandidat ist Lee Jae-myung, der 57-jährige ehemalige Gouverneur der Provinz Gyeonggi, der reichsten und bevölkerungsreichsten Region Südkoreas.
Wie berichtet, haben beide Männer versucht, sich gegenseitig mit zunehmend kryptofreundlichen Manifestversprechen zu übertrumpfen, die alle eine große Abkehr von der eher kryptoskeptischen Politik der amtierenden Regierung von Präsident Moon Jae-in darstellen würden.
Unter Moon wurden Initial Coin Offerings (ICOs) in all ihren Formen verboten, wobei auch Play-to-Earn (P2E)-Kryptospiele stark eingeschränkt wurden. Und Krypto-Börsen und Wallet-Anbieter waren gezwungen, sich an eines der strengsten Regulierungsprotokolle der Welt zu halten.
Aber die ganze Zeit hat die Popularität von Krypto in Südkorea zugenommen, und viele junge Menschen strömen zu Bitcoin (BTC) und anderen Kryptoanlagen. Eine seltene gemeinsame Initiative von Lee und Yoon führte dazu, dass das viel geschmähte Krypto-Steuergesetz der Regierung um ein Jahr im Parlament verschoben wurde.
Beide Seiten haben versucht, jüngere Wähler mit einer Pro-Krypto-Politik zu umwerben. Für Yoon würde es ihm wahrscheinlich helfen, in der Hauptstadt Seoul, die ein wichtiges Schlachtfeld bei der morgigen Abstimmung sein wird, an Boden zu gewinnen, wenn er Lee die Jugendwahl entziehen würde.
Laut den neuesten Meinungsumfragen von Real Meter hat Yoon einen Vorsprung von fast 5 % auf seinen Rivalen aufgefahren, wobei 45 % angaben, dass sie für den Kandidaten der Volksmacht stimmen würden. Knapp über 40 % sagten, sie würden für Lee stimmen. Aber in Form von Ahn Chul-soo, einem Technologiepionier, der für die kleinere oppositionelle Volkspartei steht, könnte ein unerwarteter Königsmacher aufgetaucht sein. Ahn erhielt in derselben Umfrage etwa 7% der Unterstützung, ist aber inzwischen aus dem Rennen ausgestiegen – und forderte seine Anhänger auf, für Yoon zu stimmen.
Aber eine Februar-Umfrage derselben Firma prognostizierte ein viel engeres Bild, wobei Yoon einen einzigen Punkt Vorsprung hatte. Frühere Umfragen vom Januar hatten Lee ganz knapp voraus.
Hier sind einige der kryptobezogenen Zusagen der beiden Kandidaten:
Lee hat:
- schlug ein jährliches universelles Grundeinkommen (UBI) von 800 US-Dollar vor
- erklärte auch, dass er die Einführung eines von der Regierung geführten Kryptoassets „erwägt“, das an die Bürger aus der Luft abgeworfen würde – möglicherweise als Mittel zur Verteilung des UBI
- Es wurde davon gesprochen, einen internationalen Krypto-„Hub“ mit geschäftsfreundlichen Methoden zu schaffen
- versprach, das ICO-Verbot zu „überprüfen“.
- zugesagt, die Ausgabe von Security Token zuzulassen, insbesondere für kleine und mittlere Venture-Unternehmen
- verpflichtet, eine Steuerparität mit den Beschränkungen der Börsenhändler für den steuerfreien Handel zu schaffen
Yoon hingegen hat:
- versprach auch, das ICO-Verbot zu „überprüfen“.
- sagte, er werde „aktiv ein Umfeld schaffen, in dem junge Menschen investieren können [in crypto] mit Zuversicht.”
- sagte, er werde eine sogenannte Digital Industry Promotion Agency gründen, die die Kryptoindustrie unterstützen und Richtlinien zur Regulierung von Kryptoassets und nicht fungiblen Token (NFTs) formulieren werde.
- behauptete, er werde prüfen, ob es Unternehmen erlaubt sei, Börsengänge (IEOs) zu starten.
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